Die große Tour de Ruhr – Von Wetter bei Hagen bis Mülheim an der Ruhr
Dies ist die erste und unserer Meinung nach die bisher schönste Tour, die wir kennen und nun hier veröffentlichen. Mit etwa 90 km Länge für Radfahrer schon eine Herausforderung. Für Pedelec-Fahrer mit genügend Akkukapazität jedoch eine traumhafte Reise durch das Ruhrtal.
Tourdaten: Tour de Ruhr von Wetter-Ruhr bis Ratingen
Anreise
Die Anreise zur Tour de Ruhr beginnt für uns am Flughafenbahnhof in Düsseldorf. Natürlich kann man von überall her anreisen, ob nun mit dem Auto oder per Bahn. Da wir von Ratingen aus starten, steigen wir am Flughafenbahnhof Düsseldorf in den Regionalzug und fahren bis nach Essen, um dort in den Regioexpress nach Wetter bei Hagen umzusteigen. Es wäre auch möglich bis nach Bochum zu fahren und von dort durch Umsteigen in eine andere Regionalbahnlinie nach Wetter zu gelangen.
1. Etappe – Von Wetter bis zur Burg Hardenstein
In Wetter angekommen geht es vom Bahnsteig aus durch die Unterführung der Gleisanlagen nach rechts und dann etwa 150 m über die Straße, worauf wir schon die Ruhrbrücke erreichen. Hier auf der linken Seite der Ruhr beginnt unsere eigentliche Tour de Ruhr, auf der wir über 70 km der Ruhr durch das wunderschöne Ruhrtal folgen. Die Wege sind überwiegend geteert, ohne Schlaglöcher und führen meist direkt an der Ruhr vorbei.
Nachdem wir an der Brücke in Wetter dem Radweg folgen, offenbart uns ein glatter, geteerter Weg einen wunderbaren Ausblick über Felder, Wiesen und Ruhrauen. Nach etwa 3 km führt der Weg durch einen schmalen Tunnel unter einer Brücke hindurch auf die Hauptstraße von Wengern. Dort biegen wir rechts ab und folgen der Hauptstraße leicht bergauf etwa einen Kilometer auf dem Radweg auf der rechten Seite. Dann biegen wir rechts ab und gelangen unter einigen Tunneln hindurch – sehr steil bergab – wieder auf den Ruhrtalradweg. Wir empfehlen unsicheren Personen das Rad auf diesen 100 m zu schieben, denn das Gefälle ist sehr stark und der Weg schlängelt sich ziemlich kurvig durch mehrere Tunnel. Außerdem ist es in den Tunneln dunkel, so dass die Helligkeitsunterschiede zwischen den Tunneln, insbesondere bei Sonnenschein, zu Blendeffekten führen, die den Radfahrer stellenweise fast blind machen.
Unten angekommen zeigt sich ein alter Nebenarm der Ruhr, Felder, Wiesen und uralter Baumbestand. Von hier aus verläuft die Tour einige Kilometer über einen festen Sandweg neben einer alten Eisenbahnlinie. Es gibt hier immer wieder stille Nebenarme der Ruhr und nach einer Weile sieht man rechts einen großen Campingplatz. Hier kann man relativ preiswert einkehren.
Wir folgen diesem sehr gut befahrbaren Sand- und Aschenweg über einige Kilometer, fahren an Bommern vorbei, immer mit einer atemberaubenden Aussicht auf Berge & Hügel zwischen denen hier die Ruhr verläuft. Auch eine große Felsformation und das Bergerdenkmal erblicken wir auf der anderen Seite der Ruhr. Im weiteren Verlauf sehen wir Inseln auf der Ruhr, ein kleines Laufwasserkraftwerk und ergötzen uns an den vielen Grünflächen und Wiesen die unsere Augen verwöhnen. Dabei halten wir uns immer auf der rechten Seite der alten Bahngleise und gelangen nach etwa 6 km zur Burgruine Hardenstein. Diese lassen wir links liegen und biegen rechts ab um mit der kleinen, elektrisch betriebenen Fahrrad- und Fußgängerfähre über die Ruhr zu setzen.
Diese Fähre verhilft allen Radfahrern und Fußgängern gegen eine kleine Spende, deren Höhe jeder selbst bestimmen kann, bequem über die Ruhr. Auf der anderen Seite angekommen, hat man einen Ausblick über die Ruhr und auf den Turm der Burgruine Hardenstein. Folgt man der Ruhr weiter, stößt man in 150 Metern auf eine Schleuse für die Ruhrschifffahrt. Gegenüber der Schleuse liegt ein wunderschöner Biergarten mit Selbstbedienung, an dem wir unsere erste Pause einlegen.
2. Etappe – Von Burg Hardenstein bis nach Dalhausen
Bei einer leckeren Currywurst und einer Cola, verfolgen wir die Schleusendurchfahrt eines Ausflugsschiffes und staunen über die Höhe der Staustufe. Danach steigen wir frisch gestärkt wieder auf unsere Pedelecs und folgen dem gepflasterten Weg nun auf der anderen Ruhrseite den Kemnader See zu. Der Ruhrtalradweg führt in einigen kurzen Schleifen zunächst an der Ruhr vorbei, bis wir auf den absolut komfortablen Radweg im Bereich des Kemnader Seees stoßen. Hier hat man es tatsächlich geschafft, eine Art Fahrradautobahn zu bauen. Es gibt mehrere, glatt gepflasterte Wege, welche für Fußgänger, Rollerskates und Fahrräder getrennt verlaufen. Was für ein Komfort…
Wir rollen mit etwa 20 – 22 km/h auf den Kemnader See zu und umrunden ihn auf dem Fahrradweg, welcher in sanften Schwüngen mal näher, mal etwas weiter, aber immer in Sichtweite zum See verläuft. Am Ende des Sees gibt es wieder eine Staustufe samt Schleuse. Hier könnten wir die Ruhr überqueren und auf der linken Seite weiter fahren.
Wir bleiben aber auf der rechten Seite der Ruhr und folgen dem Ruhrtalradweg auf dem Leinpfad an Bochum Stiepel vorbei, bis wir auf der anderen Ruhrseite den Ort Blankenstein und die Burg Blankenstein sehen. Hier verlassen wir den engen Leinpfad, da er hier etwas holperig wird und folgen ab der alten Fähre dem leicht nach rechts abzweigendem Radweg bis zur Brockhauser Straße. Dort biegen wir für 150 m nach rechts ab und dann fahren wir links ab auf den Radweg neben der Landstraße, bis wir über die Brockhauser Straße unter der Bundesstraße (Klosterstraße) rechts abbiegen. Nach nicht einmal 150 m geht es dann nach links in die Rauendahlstraße.
Dieser folgen wir etwa 3 km durch den Wald, bis es dann an einer Kreuzung links ab wieder direkt an die Ruhr geht. Der folgende Weg verläuft direkt an der Ruhr vorbei und führt uns quasi gegenüber von Hattingen vorbei an Winz-Baak bis zum Campingplatz an der Ruhrstraße. Wir machen hier eine Pause und genießen die Aussicht über die sich hier stark verbreiterte Ruhr vor der Hattinger Henrichshütte. Wir sehen das Ruhrwehr, eine weitere Schleuse und eine große Straßenbrücke. Danach gehen wir die Treppe herunter und kühlen unsere Füße in der hier sehr sauberen Ruhr ein wenig ab.
Danach geht es weiter unter der Ruhrbrücke durch, scharf rechts und dann wieder rechts auf dem Fahrradweg über die Brücke auf die andere Ruhrseite. Nach der Brückenquerung auf der rechten Seite der Brücke führt der Ruhrtalradweg rechts ab und unter der Brücke hindurch wieder runter zur Ruhr. Hier hat man eine atemberaubende Aussicht auf das Ruhrwehr, der man sich nur schwer wieder entziehen kann. Sprudelnd und glucksend fließt die Ruhr hier über mehrere Treppen aus Stein. Vielleicht können sie beim Anblick der Bilder unsere Begeisterung nachvollziehen.
Nachdem wir die Brücke erneut unterquert haben, fahren wir einige Kilometer auf dem sehr gut ausgebauten Sommerleinpfad links der Ruhr weiter. Da hier Kühe oder Pferde weiden, gibt es einige selbst schließende Tore, an denen man anhalten und das Rad durch schieben muss. Die Ruhr verläuft hier in zwei großen Bögen, erst links und dann rechts herum und wird wegen des Gefälles und einer etwas stärkeren Strömung durch viele Buhnen gebremst. Es ist ein wahrer Augenschmaus, die Landschaft, die vielen Buhnen mit teilweise intensivem Pflanzenbewuchs und die in der Ferne ansteigenden Hügel zu betrachten.
Die Fahrt geht zeitlos weiter und wir können uns gar nicht satt sehen, bis wir nach etwa 8 km die Pontonbrücke vor Dahlhausen erblicken. Von der Brücke aus haben wir einen guten Überblick über das Rollwehr von Dahlhausen, an welchem die Ruhr sich zu einem kleinen See verbreitert. Nachdem wir die Straße überquert haben, folgen wir dem Radweg weiterhin links der Ruhr und kehren nach nur 50 m in den Biergarten des Fahrradgasthofs am Stade ein. Die Gaststätte “Zum Ponton” erfreut nicht nur uns durch freundlich servierte, eiskalte Softdrinks.
3. Etappe – Von Dahlhausen bis Essen Steele
Der nächste Abschnitt der „Tour de Ruhr“ führt uns nun am Rollwehr und der Schleuse vorbei. Wir bleiben weiterhin auf der linken Ruhrseite, deren Radweg sehr komfortabel ausgebaut ist und über einige Kilometer immer direkt neben der Ruhr verläuft. An einigen Stellen trennen nur 50 cm Grasnarbe die Ruhr vom Radweg. Bei höherem Wasserstand schwappt die Ruhr an einigen Stellen über die Begrenzung und spült kleine Mengen Wasser auf den Radweg. Deshalb kann dieser Weg bei Hochwasser nicht befahren werden.
Wir kommen nun an einer alten, aufgegebenen Eisenbahnbrücke vorbei, hinter welcher eine weitere, ziemlich neue Fahrrad- & Fußgängerbrücke auf die andere Ruhrseite zum Eisenbahnmuseum führt. Ein Besuch im Eisenbahnmuseum Dahlhausen ist natürlich Pflicht für Fans alter Eisenbahnen und Darmpflocks aus längst vergangenen Zeiten. Aber wir sind auf einer Genussradtour durch die beeindruckende Natur im mittleren Ruhrtal und wollen die Fahrt lieber fortsetzen.
Deshalb verzichten wir schweren Herzens auf einen Besuch im Eisenbahnmuseum, bleiben weiterhin auf der linken Ruhrseite und erspähen in einer Entfernung von nur wenigen hundert Metern die Schleuse Burgaltendorf. An der Wasserrutsche für kleinere Boote sehen wir zu, wie einige Kanufahrer die Rutsche benutzen und ohne Mühe die 3 m Höhenunterschied überwinden. Direkt dahinter liegt die Fabrik Vogelsang – Zeche Wohlverwahrt, wie die Fotos zeigen.
Auch hier lohnt es, eine kurze Pause zu machen und dem Treiben ein wenig zuzuschauen. Wir machen ein paar Bilder und dann geht es weiter, immer direkt an der Ruhr vorbei, wie auf den Bildern zu sehen ist. Wir fahren unter einer Brücke durch, die mit Bänken bestückt wurde, damit die Spaziergänger die wunderbare Aussicht über die Ruhr bequem genießen können. Im weiteren Verlauf überqueren wir die Leinpfadbrücke am alten Hafen Holtey in Essen Überruhr. Hier wird es für etwa 80 m sehr holprig, denn dieses Stück des alten Leinpfades aus Kopfsteinpflaster befindet sich noch im ursprünglichen Zustand. Also langsam fahren und Zähne, Brille und Gepäck festhalten… 😉
Update 1.10.18 Die Hoperstrecke wurde im Jahr 2017 einseitig mit einer glatten Teerdecke überzogen uns ist jetzt sehr gut befahrbar.
Ein paar Meter noch und alles wird wieder gut. Die etwa 80 Meter haben wir gut überstanden und nun folgen wir für etwa einen Kilometer dem nicht ganz ohne Unebenheiten verlaufenden Radweg bis wir an einem wunderbaren Biergarten vorbei die Kurt-Schumann-Brücke in Essen Steele überqueren. Hier könnten wir, wären wir müde oder wäre der Akku leer, in etwa 500 m Entfernung am Bahnhof Essen-Steele in den Zug zurück steigen.
Wir sind aber weder müde, noch ist unser Akku leer. Also geht es über die Brücke und dann direkt links herum wieder auf den Ruhrtalradweg. Dieser verläuft getrennt vom Fußgängerweg etwa 30 m von der Ruhr entfernt auf der rechten Ruhrseite. Vorbei am Ruhrstopp, dem Steeler Rudervereinshaus und an der Wirtshausterrasse, fahren wir nach kurzer Zeit durch eine außergewöhnliche Landschaft. Ganz großstadtnah und doch so urig ist die Ruhr hier, am Spillenburger Wehr und der Schleuse samt Wasserrutsche in Essen Steele.
4. Etappe – Von Essen Steele bis zum Baldeneysee
Die Tour de Ruhr verläuft nun an einem weiteren Biergarten vorbei und kurz darauf biegen wir links ab Richtung Zornige Ameise. Seit 2016 heist das Restaurant „DRAGO“. Die Straße heißt so wie das berühmte Restaurant. Wären wir geradeaus gefahren, würden wir auf dem Radweg nach etwa 10 km den Gruga-Park erreichen. Auch dieser Radweg ist ein echtes Schmankerl, führt er doch zu großen Teilen über eine alte Bahnstrecke, die zum Radweg ausgebaut wurde, vorbei an Messe & Gruga bis nach Essen Frohnhausen und weiter zum Mülheimer Hauptbahnhof und dann bis zur Ruhr, direkt gegenüber des Stadtgartens von Mülheim.
Wir biegen jedoch links ab in die Zornige Ameise, um weiterhin der Ruhr zu folgen. Nach etwa 500 m Fahrt leicht bergauf kommen wir an eine große Kreuzung an der Konrad-Adenauer-Brücke, an welcher wir nun das erste Mal nach etwa 45 km vor einer Fußgängerampel anhalten müssen. Nachdem wir endlich bei grün über die Kreuzung kommen, geht es auf der anderen Seite wieder bergab auf einen wunderbar ausgebauten Rad- & Fußweg. Wir lassen uns rollen und erfreuen uns an diesem gepflasterten Weg mitten durch die Natur.
Wir bewegen uns für einige Hundert Meter, immer noch auf der rechten Seite der Ruhr fahrend, durch ein sehr grünes Stück Natur. Der Radweg verläuft nun, getrennt von einem Grünstreifen etwa 2 – 8 m neben der Ruhr und wird immer idyllischer. Wir fühlen uns auf diesem Stück – nur wenige Meter entfernt von der Bundesstraße 227 – stark mit der Natur verbunden und sind auf dem Weg zu den Ruhrauen von Essen-Rellinghausen. Wir sind uns einig, wir brauchen bald eine Pause.
Nach etwa 2 Kilometern sind wir mitten in den Ruhrauen, wo wir mehrere, kleinere Nebenarme der Ruhr und dann über eine größere Brücke einen breiten Nebenarm der Ruhr überqueren. Dort halten wir an um ein paar Fotos zu machen, weil wir das Flair dieser Ruhrauen im Bild festhalten wollen. Trotzdem können die Bilder nur einen kleinen Eindruck dieser naturbelassenen Auen vermitteln. Wir empfehlen allen interessierten – auch nicht radelnden Menschen – dort einen Spaziergang zu unternehmen.
Nachdem wir die Ruhrauen hinter uns gelassen haben, erblicken wir auf der anderen Ruhrseite den alten Turm von Schacht Heinrich. Ein Überbleibsel der Hochzeit des Ruhrgebiets aus den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts, als hier noch Kohle gefördert wurde. Der Schacht ist immer noch offen, weil hier das Grundwasser aus der alten Grube gepumpt wird, da sonst die Oberhausener Stadtmitte überflutet werden könnte. Der Grund hierfür ist, dass Holthausen (Schachtbezogen) drei Meter über Oberhausen liegt.
Nach noch einmal knapp 2 Kilometern kommen wir dann am Fährhaus Rote Mühle in Essen-Heisingen an. Hier kehren wir ein und stärken uns für die Weiterfahrt. Nach insgesamt rund 50 km mit dem Pedelec haben wir Hunger und Durst und uns eine Pause verdient. Wir sprechen begeistert über die zurück gelegte Strecke und wundern uns über die Schönheit der Natur im mittleren Ruhrtal. Kaum zu glauben, dass wir uns seit etwa 35 Kilometern mitten im Ruhrgebiet befinden.
Nach der Pause fahren wir über die Zufahrtsstraße vom Fährhaus in Richtung Baldeneysee. Der Weg an der Ruhr vorbei unter der Autobahnbrücke der A44 hindurch ist für Radfahrer gesperrt. Außerdem ist er unbefestigt und oft schlammig. Wer diesen Weg trotzdem nimmt, muss sehr vorsichtig fahren oder sein Rad schieben. Landschaftlich ist es ein Genuss, Fahrrad technisch riskiert man aber verbogene Felgen, insbesondere wenn man zu schnell oder zu schwer beladen ist. Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt… 🙄 Hier ein paar Bilder zu diesem Holperweg, der kurz vor dem Baldeneysee auf etwa 100 m wieder auf den uralten Leinpfad führt.
5. Etappe – Baldeneysee
Da wir aber nicht die Holperstrecke genommen haben – die Bilder habe ich im Jahr zuvor auf einer anderen Tour gemacht – müssen wir auf dem Zufahrtsweg zur Roten Mühle die Kläranlage des Ruhrverbandes umfahren und dabei ein kurzes Stück über die Wuppertaler Straße. Nach etwa 1 km kommen wir an der Hardenbergbrücke (Kampmannbrücke) aus, nach der die Ruhr sich zum Baldeneysee verbreitert. (2017 wurde die alte Brücke abgerissen und es wird eine neue, moderne Brücke gebaut, die im Sommer 2019 fertig gestellt sein soll.)
Wir überqueren die Brücke und fahren etwa 500 m weiter über die Straße mit Namen Kampmannbrücke bis wir in Essen Kupferdreh am kulinarischen Bahnhof wieder rechts ab biegen, um auf den Ruhrtalradweg – nun links der Ruhr bzw, des Baldeneysees – zurückzukehren. Auch auf der anderen Seite des Baldeneysees kann man über eine Straße und auch auf Radwegen den See umrunden. Uns jedoch liegt diese linke Seite mehr, weil sie landschaftlich schöner ist, zwischendurch einen tollen Ausblick auf die Spitze der Villa Hügel erlaubt und auf der ganzen Strecke über einen sehr breiten Rad & Fußweg führt.
Über die alte Eisenbahnbrücke kann man hier noch einmal den Baldeneysee überqueren, bevor er sich in seiner vollen Breite zeigt. Hier habe ich im Jahre 2012 die folgenden Bilder gemacht.
Diese fünfte Etappe verläuft etwa 10 km entlang des Stausees bis nach Essen Werden. Auf diesem Streckenabschnitt hat man immer wieder wunderbare Ausblicke über den Stausee, welcher als Erholungsgebiet ausgewiesen ist. Zunächst geht es an der historischen Hespertalbahn, direkt am Ufer des Stausees vorbei auf einen sehr breiten Rad- & Wanderweg. Hier trifft man immer Leute, die mit dem Rad, auf Inline Skates oder auf Skatebords unterwegs sind. An Sonn- & Feiertagen ist hier oft so viel los, dass man sein Fahrrad nur noch langsam oder gar schiebend bewegen kann. Wir empfehlen allen genusssüchtigen Radlern diese Tour, insbesondere den Abschnitt zwischen Kupferdreh und Mülheim, nur an Werktagen zu befahren. Insbesondere wegen der vielen Kinder und Hunde, die oft wild durcheinander laufen und somit leicht unter die Räder kommen können. Da hilft nur Rücksicht zu nehmen oder die Tour an einem Wochentag zu genießen.
Nach etwa 2 km kommen wir am Haus Scheppen an. Hier ist immer genug los, um sich einmal um zuschauen. Motorradfahrer treffen sich hier fast jeden Nachmittag und auch Autos, manchmal auch einige Oldtimer stehen am Straßenrand. Natürlich kann man hier gut einkehren und dabei dem Treiben der Menschen zuschauen. Wir haben aber weder Hunger noch Durst und fahren deshalb langsam weiter auf die Uferstraße. Diese ist nur für Anlieger frei und als Fahrrad-& Fußgängerstraße ausgewiesen. Mit etwa 8 m breite ist es quasi eine Fahrradautobahn, die wochentags zum entspannten Radeln einlädt. Zügig bringen wir den ersten Kilometer hinter uns, bis wir die wenigen Höfe zwischen der Straße und dem See hinter uns gelassen haben. Danach weitet sich der Baldeneysee weiter aus und das Wasser glitzert in der Sonne. Wir sehen Ruderboote, Kajakfahrer, Kanuten und kleine Segelboote, welche den See für ihr liebstes Hobby nutzen. Auch das ehemalige Freibad Baldeney, so wie ein großer Biergarten auf der anderen Seite des Sees sind gut zu erkennen.
Nach weiteren 2 Kilometern erreichen wir das Hardenbergufer, an welchem viele Ruder- & Kanusportvereine ihre Vereinshäuser haben. Gegenüber leuchtet das grüne Dach samt der obersten Etage der Villa Hügel und unten am See können wir die Tribüne der Regattastrecke sehen. Ein Besuch der Villa Hügel, insbesondere des großen, mit Pflanzen aus vielen Teilen der Welt gespickten Parks können wir nur empfehlen. In der Ferne sehen wir das Ende des Stausees mit der großen Staumauer. Über das Stauwehr des Baldeneysees könnten wir die andere Seite des Sees erreichen und dabei das Laufwasserkraftwerk in Augenschein nehmen.
Wir fahren jedoch weiter auf der linken Seite der Ruhr und lassen das Stauwerk hinter uns. Es geht nur kurz über die Straße und dann rechts runter zu Ruhr. Hier auf der Brehminsel liegt ein Park, den wir bewundern, aber mit unseren Pedelecs nicht befahren dürfen. Deshalb bleiben wir auf dem Radweg, der nur durch einen kleinen Nebenarm der Ruhr vom Park getrennt verläuft. Am Ende dieses Radweges, direkt am Haupteingang zur Brehminsel, müssten wir diesen Radweg eigentlich verlassen, da er für etwa 200 m nur für Fußgänger ausgewiesen ist. Wir möchten jedoch weiter diesem Weg folgen und so steigen wir ab und schieben unsere Vehikel.
Nach 200 m können wir wieder aufsteigen und unter der Werdener Brücke hindurch in einer Schleife über die Brücke auf die andere Seite der Ruhr wechseln. Mit einem letzten Blick auf die Brehminsel und die runde Aussichtsplattform der Insel lassen wir Essen Werden hinter uns. Die Eindrücke der letzten Kilometer, vorbei an Baldeneysee, Villa Hügel, der Regattabahn und der Staumauer verlieren durch den Anblick der sehr dicht bewachsenen, urigen Brehminsel schon wieder an Bedeutung. Es gibt hier wirklich viel zu sehen, eigentlich ist es zu schade gleich weiter zu fahren.
6. Etappe – Von Essen Werden bis nach Kettwig
Nach dem Seitenwechesl in Essen Werden an der großen Kreuzung fahren wir auf der anderen Seite wieder hinab. Nachdem wir den kurzen, aber sehr steilen Weg von der der Brücke runter zur rechten Seite der Ruhr problemlos schiebend zu fuß bewältigt haben, geht es weiter rechts an der Ruhr vorbei. Zunächst kommt wieder ein kleiner Park, dann geht es an der Papiermühlenschleuse vorbei auf einem breiten, festen Sandweg, der nach etwa 150 m wieder zum geteerten, gut ausgebauten Ruhrtalradweg wird. Hier treten wir ein wenig fester in die Pedale und rauschen mit rund 22 km/h in Richtung Kettwig. Das am Anfang breite Ruhrtal verjüngt sich im Laufe des Weges und verläuft dann direkt neben der S-Bahnstrecke der S6, welche zwischen Köln und Essen verkehrt. Unsere Blicke fangen ein fast unberührt anmutendes, kleines Flüsschen mit einigen Inseln und urigem Bewuchs ein. Man könnte glauben, sich in einem Flusstal in Baden-Württemberg oder Bayern zu befinden.
Weiter geht es in weichen Kurven der Ruhr folgend am Bahnhof Kettwig vorbei, von dem aus man selbstverständlich mit der S6 zurück nach Essen oder in der anderen Richtung nach Ratingen, Düsseldorf oder Köln fahren kann, sofern man genug hat von der Tour der Ruhr. Eine Chance für Menschen, die lieber kürzere Abschnitte der Tour fahren möchten oder lieber die vielen Sehenswürdigkeiten intensiver betrachten möchten.
Wir bleiben aber auf dem Ruhrtalradweg und kommen an einigen Kaunusport -Vereinshäusern vorbei. In einer leichten Kurve biegt die Ruhr nun nach rechts ab. Wir unterfahren die Eisenbahnbrücke der Linie S6 und befinden uns nun direkt am Kettwiger See. Nach etwa 500 m kommen wir zur Liegestelle des Restaurant-Schiffs „Thetis“. Hier wollen wir etwas essen. Also ruhen wir uns ein wenig aus und stärken uns. Die Thetis ist übrigens ein Geheimtipp für Spaziergänger und Radler. Es gibt hier sehr gutes Essen zu einem fairen Preis.
Genau wie wir haben unsere Akkus Hunger. Da wir aber keine Ladegeräte dabei haben, können wir sie nicht füttern. Kein Problem, wir tauschen einfach die müden Akkus gegen unsere Ersatzakkus und schon stehen unsere Pedelecs wieder gut im Saft.
7. Etappe – von Kettwig nach Mülheim an der Ruhr
Nach der etwas längeren Pause steigen wir zwar gestärkt, aber doch ein wenig müde wieder auf unsere motorisierten Fahrräder und nehmen die 7. Etappe in Angriff. Diese führt weiterhin über den Ruhrtalradweg, direkt an der Ruhr vorbei, durch das Ruhrtal zwischen Kettwig und Mülheim. Dabei unterqueren wir die sehr bekannte Ruhrtalbrücke, über welche die A52 führt und Düsseldorf mit Essen verbindet. Der Weg verläuft hier immer an der Ruhr vorbei und das Tal ist weit und nur sanft geschwungen. Links und rechts steigen die Hügel weich an und der Blick geht fast bis zum Horizont.
Wir fahren vorbei an Wiesen, Pferdekoppeln, kleinen Nebenarmen der Ruhr und finden auch wieder ein kleines Stück naturbelassene Auen. Nach einer Weile tauchen Häuser auf und wieder Kanuten und deren Anleger. Dann geht es vorbei an einem Altenheim und wieder ist Schieben angesagt, da Radfahrer hier wegen der vielen Fußgänger nicht erwünscht sind. Also absteigen und langsam die alten Herrschaften umrunden. Danach geht es unter der Mendener Brücke durch, vorbei an einigen wunderschönen Villen, deren Gärten nur durch den Fußweg von der Ruhr getrennt sind.
Auf der anderen Seite der Ruhr liegen die Mülheimer Ruhrauen, die wir später noch durchfahren um zurück nach Ratingen oder Düsseldorf zu kommen. In der Ferne sehen wir den Fernmeldeturm von Duisburg und wir spüren so langsam unsere Beine. 😥 Aber vor uns liegt noch der Wasserbahnhof von Mülheim und den wollen wir unbedingt erkunden. Dort gibt es viel zu sehen und so fotografieren wir nicht nur die Schleuse und die Schiffe der Ruhrschifffahrt, sondern auch das sich noch in Funktion befindliche, kleine Wasserkraftwerk Kahlenberg. Ebenso die Brücke über die Dohneninsel und zum Schluss das Kahlenberger Wehr.
Hier ein paar Bilder für die interessierten Radler und Pedelecdriver. Alle Aufnahmen wurden rund um den Wasserbahnhof und im angrenzenden Mülheimer Stadtgarten (Müga) gemacht.
Da wir nur eine Radtour beschreiben wollten, aber die vorhandenen Fotos jedem Interessierten einen guten Einblick über die vielfältigen Sehenswürdigkeiten des Wasserbahnhofs Mülheim ermöglichen, haben wir sie hier ohne weiteren Text oder Beschreibungen eingebaut.
8. Etappe – Von Mülheim nach Ratingen
Die 8. und letzte Etappe ist der Rückweg von Mülheim nach Ratingen. Nun heißt es Abschied nehmen von der Ruhr, denn es war ein langer Tag und wir wollen auf schönen, aber kurzen Wegen zurück. Deshalb fahren wir vom Wasserbahnhof zum Stauwehr und überqueren die Ruhr in Richtung Ruhrauen. Dann nehmen wir den Weg durch die Ruhrauen machen einen kleinen Schwenk auf den oberen Weg und fahren zwischen den Häusern nach Mülheim Saarn. Von dort aus geht es über den Nachbarsweg durch ein Wohngebiet bis in den Saarner Wald. Der Nachbarsweg führt dann weiter durch den Wald über die A3 und am Entenfang vorbei bis zur Bisingheimer Straße. Dort bleiben wir auf der linken Seite der Güterbahnstrecke und fahren über Ratingen Lintorf, vorbei an Ratingen Tiefenbroich bis nach Ratingen Mitte.
Hier sind wir heute morgen gestartet und hierhin wollten wir zurück. Jetzt erst einmal am Marktplatz einkehren, ein verdientes Bier trinken und die Tour noch einmal an unseren geistigen Augen vorbei ziehen lassen. Beim zweiten Bier lachen wir schon wieder, trotz müder Beine. Wir sind uns einig, diese Tour war so wunderbar, abwechslungsreich und so nah an der Natur, wir werden sie wieder fahren und wieder, jedes Jahr…
Schlusswort
Wenn ihnen unsere Tour gefallen hat, dann fahren sie diese doch einfach nach. Und wenn es nur einige der schönsten Etappen werden, es lohnt sich auf jeden Fall. Wenn sie Fehler auf der Seite finden oder konstruktive Kritik üben möchten, freuen wir uns über ihre Nachricht per Mail.
Natürlich ist das ein ziemlich langer Bericht mit sehr vielen Bildern. Bei einer langsamen Internetverbindung dauert es einen Moment, bis alle Bilder geladen und sichtbar sind. Bitte haben sie dafür ein wenig Verständnis.
Wenn ihnen unsere Tourbeschreibung und/oder die Bilder gefallen haben, so hinterlassen sie doch bitte hier einen freundlichen Kommentar. 😉
Natürlich haben wir auch die Tourdaten samt Streckenprofil hier eingestellt!
Tourdaten: Tour de Ruhr von Wetter-Ruhr bis Ratingen
Hallo
Ich reise mit meiner Freundin am Donnerstag 18.08 nach Düsseldorf. Wir würden gerne ein E Bike Tour mitmachen.
Wenn ihr eigene Pedelecs habt und das Wetter passt, könnten wir gern zusammen fahren.